Seelische Gesundheit

Buchstabensteine auf einer Granitplatte, die den Satz "Mental health matters" bilden

Wir GRÜNE stärken den Grundsatz „ambulant vor stationär, wie schon in der Psychiatrie-Enquete von 1975 gefordert. Der Bericht einer Expertenkommission 1988 stellte daraus abgeleitet Empfehlungen auf, die wir konsequent weiter umsetzen werden. Gerade aktuelle Entwicklungen (Corona, Kriegsfolgen, Geflüchtete) unterstreichen die Notwendigkeit dauernder Anpassung der Versorgungsstrukturen.

Inhalt:

Ziele:

  1. Wir bauen die gemeindenahe, ambulante psychiatrische Versorgung (gemeindepsychiatrischer Verbund) mit Beratung, Begleitung, Behandlung und tagesstrukturierenden Angeboten weiter aus.
  2. Der Krisendienst in Oberbayern ist gut aufgestellt – rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr. Nun müssen wir Kindern und Jugendlichen und ihren Angehörigen dieses Angebot ebenfalls öffnen. Wir sorgen dafür, dass die Sachkosten der Krisendienste auskömmlich finanziert werden.
  3. Wir stärken den Auf- und Ausbau der ambulanten psychiatrischen Pflege und Behandlung mit den Möglichkeiten der stationsäquivalenten Behandlung (StäB), Hometreatment oder Soziotherapie für Menschen, bei denen eine stationäre Behandlung aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist.     
  4. Wir bauen das Klinikentlassungsmanagement aus, damit die Schnittstelle Klinik / ambulante Hilfe zum Wohle aller funktioniert.

Stationäre und ambulante Behandlung

Stationäre und ambulante Behandlung seelisch erkrankter Menschen jeden Alters gelingt nur mit ausreichend gut qualifiziertem Personal in allen Sektoren. Die Ausbildung, Gewinnung und das Halten von Fachkräften hat für uns oberste Priorität, denn ausreichend gut qualifiziertes Personal ist die Basis jeder guten Diagnostik und Therapie. Hierzu werden Fort- und Weiterbildung verbessert und das betriebliche Gesundheitsmanagement ausgebaut.

Die Beteiligung psychiatrieerfahrener Menschen ist für uns im Sinne von Empowerment und Partizipation selbstverständlich. Dazu gehören auch alle trialogischen Formate (Profis, Angehörige, Psychiatrieerfahrene) im unmittelbaren themenbezogenen Austausch oder in der Gemeinwesenarbeit (Schulprojekte, Trialog mit Polizei, Betreuungsbehörden etc.)

Wir stärken die Selbsthilfe und beziehen insbesondere auch das Erfahrungswissen von psychisch kranken Menschen und Angehörigen mit ein. Dazu gehört die Beschäftigung von qualifizierten Genesungsbegleiter*innen EX-IN in allen Bereichen der psychiatrischen Versorgung. Wir bauen die unabhängigen psychiatrischen Beschwerdestellen (UpB) weiter aus. Wir sichern die Finanzierung der Landesverbände der Psychiatrieerfahrenen und der Angehörigen psychisch kranker Menschen.

Die Finanzierung der Psychiatrischen Kliniken werden wir gemeinsam mit Bund und Land verbessern. Die Bedeutung der „sprechenden Medizin“ — nicht nur der technischen — werden wir dadurch auch finanziell würdigen.

Ausbau dezentraler Angebote

Die Qualität und die Erreichbarkeit psychiatrischer Versorgung ist regional sehr unterschiedlich.  Diese Ungleichheit bauen wir durch den weiteren Ausbau dezentraler Angebote ab. Dies betrifft in besonderer Weise die Kinder- und Jugendpsychiatrie. Eine ausreichende Anzahl von niedergelassenen Psychiater*innen ist ebenso wichtig wie die psychosomatische Grundversorgung und ein flächendeckendes psychotherapeutisches Netz. Hier besteht insbesondere im ländlichen Raum enormer Nachholbedarf. Gemeinsam mit Bund und Land werden wir an der Verbesserung der Situation arbeiten.

Prävention im Sozialraum und in der Arbeitswelt stellt für uns einen wichtigen Faktor für die seelische Gesundheit der Bürger*innen jeden Alters dar. Wir schaffen und unterstützen Netzwerke, die Arbeitgeber*innen besser informieren, betriebliche Gesundheitsangebote auszubauen. Zusätzlich werden wir uns im Austausch mit der Landesebene für spezielle Sensibilisierungsangebote für Pädagog*innen einsetzen.  Kinder und Jugendliche sollen im Rahmen der schulischen Angebote über psychische Erkrankungen aufgeklärt werden.Die seelische und körperlicher Gesundheit von Familien und Senior*innen stärken wir durch gemeindenahe Gesundheitsversorgung wie Community health nursing und community health care.

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